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Aktuelle medizinische Doktorarbeiten und Ausschreibungen

Arbeitsgruppe Hernienforschung

03.09.2021

Beschreibung des geplanten Promotionsvorhabens

Der Titel der geplanten Dissertation lautet: „Ist die Festigkeit einer Naht der Bauchwand mit einem Klebe-Vlies zu verstärken?“. Die Positionierung von Materialien zur Vorbeugung oder Versorgung von Bauchwandhernien auf die vordere Rektusscheide ist noch nicht hinreichend untersucht, obwohl es einige postoperative Vorteile aufweist. So ist z.B. die Wundheilung besser. In dieser Studie sollen unterschiedlichen Vorgehensweisen mit verschiedenen Naht-Techniken und einem Klebe-Vlies verglichen werden. Dabei soll der zur sicheren Versorgung nötige GRIP ermittelt werden.

Wissenschaftlicher Hintergrund

In vorangegangen Studien wurde die Sublay-und die IPOM-Positionbei Bauchwandbrüchen verglichen. Untersuchungen in Onlay-Position liegen bislang nicht vor.

Ziele/ Fragestellung der Studie

Es sollen drei Nähte und ein Klebevlies untersucht werden: Wie verändert sich die Haltekraft mit dem Einsatz von Maxon, MonoMax und PDS mit einem Klebe-Vlies? Das Hernien-Netz Dynamesh CiCAT® dient als Vergleich.

Methodik

Schweinebäuche werden dynamischen Stoßbelastungen nach Naht von Inzisionen und Defekten ausgesetzt; diese imitieren hohe abdominelle Drücke wie Husten, Springen oder Erbrechen. Dabei werden unterschiedlichen Verhältnisse untersucht, die sich in der „MDAR“ –„ mesh-defect area ratio“ darstellen. Außerdem wird der GRIP bestimmt, der sich aus „MDAR“ und der Festigkeit der Fixierung berechnet. Die Schweinebäuche werden 425  Stößen ausgesetzt, die Variabilität dieser Stöße liegt dabei bei vier Prozent. Zur statistischen Analyse werden der „Kruskal-Wallis-Test“ und der „Wilcoxon-Mann-Whitney-Test“ angewendet, zur grafischen Darstellung der „Box-
Whisker-Plot“ und die „Wahrscheinlichkeit einer sicheren Versorgung“.

Erwartete Ergebnisse

Der GRIP nimmt in der Sublay-und IPOM-Versorgung bei größerem Herniendurchmesser oder bei kleinerem Netz ab. Untersuchungen mit Klebe-Vliesen in der Onlay-Position liegen bislang nicht vor. Der GRIP stellt eine beinflussbare Größe dar, die über die Dislokationswahrscheinlichkeit entscheidet und daher ein sehr wichtiger Faktor bei der Hernien-Vorbeugung und -Reparatur ist.

Weitere Themen sind beim Leiter der AG, Prof. Friedrich Kallinowski, zu erfragen: friedrich.kallinowski@med.uni-heidelberg.de

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